Rede des Brautpaares – Euer gemeinsamer Moment
Wie ihr diesen besonderen Augenblick nutzt, um euren Gästen zu danken und den Abend einzuleiten
Stellt euch vor: Ihr steht Seite an Seite, Hand in Hand, vor all euren Liebsten. Die Musik verklingt, alle Blicke richten sich auf euch – und jetzt ist der Moment gekommen, in dem ihr eure Gäste offiziell begrüßt. Für viele Brautpaare ist dies der erste ganz persönliche Auftritt nach dem Einzug in den Festsaal. Es ist die Gelegenheit, in Worte zu fassen, was euch auf dem Herzen liegt: Dankbarkeit, Freude und die Vorfreude auf die gemeinsame Feier.
Viele denken bei „Rede des Brautpaares“ an eine lange Ansprache – dabei kann sie kurz, herzlich und voller Persönlichkeit sein. Entscheidend ist nicht die Länge, sondern, dass sie echt ist und von Herzen kommt.
Gemeinsam auftreten – ein modernes Bild der Verbundenheit
Früher hielt oft nur der Bräutigam eine Rede, während die Braut lächelnd danebenstand. Heute wirkt das nicht mehr zeitgemäß – und ehrlich gesagt, es hinterlässt ein irritierendes Bild, wenn nur einer aufsteht. Es sieht aus, als hätte die Braut nichts zu sagen oder als hätte sie schlicht keine Lust. Viel schöner ist es, wenn ihr gemeinsam vor euren Gästen steht. Dieses Bild symbolisiert eure Einheit und die gegenseitige Unterstützung – und es sieht auf Fotos einfach großartig aus.
Ich empfehle, dass jeder von euch ein eigenes Mikrofon bekommt. So könnt ihr euch abwechseln, kleine Anekdoten erzählen oder euch spielerisch die Bälle zuspielen. Es ist herrlich zu erleben, wie Paare spontan aufeinander reagieren, sich ins Wort fallen oder den Satz des anderen humorvoll ergänzen. Selbst wenn einer von euch nichts sagen möchte – die Option zu haben, macht es leichter, spontan doch ein paar Worte zu finden.
„Wir brauchen kein Mikrofon“ – wirklich nicht?
Manche Paare, vor allem aus bestimmten Berufsgruppen wie Lehrer oder Bundeswehr, sagen mir anfangs: „Wir können laut sprechen, wir brauchen kein Mikrofon.“ Häufig steckt dahinter nicht fehlende Lautstärke, sondern der Gedanke: Ich mag meine Stimme nicht, wenn sie verstärkt wird.
Mein Tipp: Nehmt trotzdem ein Mikrofon. Nicht, weil ihr zu leise seid, sondern weil ihr so auch mit leisen Passagen wirken könnt – und jeder Gast, auch in der letzten Reihe, euch versteht. Ein Mikrofon gibt euch zudem Freiheit: Ihr könnt die Stimme senken, Spannung aufbauen und emotionale Momente viel intensiver gestalten.
💡 Mein Lieblingsvergleich: Ein gutes Mikrofon ist wie ein Zoom-Objektiv für eure Stimme – es holt auch die feinsten Nuancen zu jedem Gast, ohne dass ihr schreien müsst.
Technik, die euch unterstützt
Als DJ sorge ich dafür, dass die Technik perfekt funktioniert.
Ihr bekommt zwei Funkmikrofone mit einer Reichweite von rund 50 Metern. Das gibt euch die Freiheit, euch auch einmal von eurem Platz zu lösen, zu einem Tisch zu gehen, eine Person besonders zu würdigen oder jemanden persönlich vorzustellen.
Wenn ihr lieber beide Hände frei habt, kann ein Mikrofonstativ eine gute Lösung sein – zum Beispiel, um eure Moderationskarten zu halten.
Moderationskarten – wie im Fernsehen
Was viele nicht wissen: Diese Karten sind nicht nur praktisch, sondern auch optisch ein Gewinn. Moderationskarten (manche sagen Redekarten) sind kleine DIN-A5-Karten mit einem schönen Motiv auf der Vorderseite (passend zu eurem Farbkonzept), während auf der Rückseite eure Notizen stehen. So habt ihr alle Stichpunkte griffbereit, ohne umständlich Papierstapel zu halten. Der Clou: Auf Fotos sehen die Karten elegant aus, und eure Gäste sehen nicht, was hinten draufsteht.
💡 Denkt an einen TV-Moderator: Auch er hat seine Karten in der Hand – und genau so souverän wirkt ihr bei eurer Rede.
Was in eure Rede gehört
Es gibt kein festes Drehbuch – aber ein paar bewährte Inhalte:
- Begrüßung: „Herzlich willkommen“ sagen und den Gästen für ihr Kommen danken.
- Dankbarkeit zeigen: Familie, Trauzeugen, Helfer, vielleicht sogar einzelne Dienstleister erwähnen, die euch besonders am Herzen liegen.
- Kleine Anekdote: Etwas Persönliches über euch, euer Kennenlernen oder die Hochzeitsvorbereitung.
- Ausblick: Was erwartet die Gäste heute Abend? Vielleicht ein kleiner Hinweis auf Programmpunkte, Spiele oder Überraschungen.
Mein Tipp: Lieber kurz und herzlich als lang und ermüdend. Ihr könnt an anderen Momenten des Abends immer wieder etwas sagen – das wirkt lebendiger.
Vorbereitung und Lampenfieber
Selbst wenn ihr nicht gerne vor Menschen sprecht – dieser Moment wird euch leichter fallen, als ihr denkt. Probiert eure Rede vorher einmal gemeinsam laut aus. Das macht sicherer und gibt euch ein Gefühl für den Ablauf. Wer sehr nervös ist, kann zu Beginn bewusst zu vertrauten Personen schauen – das fühlt sich an, als würdet ihr nur mit ihnen sprechen.
💡 Organisations-Tipp: Je genauer ihr die Länge eurer Rede einschätzen könnt, desto besser kann sich die Location darauf einstellen. Sprecht ihr statt der geplanten fünf Minuten plötzlich 25, kann das für den Service problematisch werden – vor allem, wenn das Essen punktgenau serviert oder gegart werden muss.
Ein kleiner Insider-Trick: Wenn ihr mit einer Hochzeitssuppe startet, verschafft euch das etwas zeitlichen Spielraum, ohne dass das Hauptgericht leidet.
💡 Kleiner Erfahrungs-Tipp: Ich habe schon Brautpaare erlebt, die ihre Rede komplett improvisiert haben – und es war großartig. Die Gäste spüren, wenn Worte echt und spontan sind.
Verschiedene Rede-Stile – sucht euren aus
- Klassisch: Begrüßung + Dank + kurzer Ausblick.
- Emotional: Persönliche Worte an den Partner/die Partnerin und die Gäste.
- Humorvoll: Mit kleinen Witzen oder Insider-Anekdoten.
- Interaktiv: Gäste einbeziehen – zum Beispiel mit einer kurzen Frage oder dem Vorstellen einzelner Personen.
Mein persönlicher DJ-Moment
Einmal hatte ich ein Brautpaar, das extrem schüchtern war. Wir haben vorher abgesprochen, dass sie nur kurz „Danke“ sagen wollen. Als sie dann gemeinsam am Mikro standen, sprudelten die Worte nur so heraus – sie haben sich gegenseitig angestupst, gelacht und spontan Gäste vorgestellt. Das war so charmant, dass am Ende der ganze Saal applaudierte, als hätten sie eine Stand-up-Show gehalten.
Der perfekte Übergang
Sprecht am Ende eurer Rede eine Einladung zum weiteren Abend aus: zum Beispiel, dass gleich das Essen serviert wird oder die Tanzfläche später eröffnet wird. So gebt ihr euren Gästen Orientierung – und die Energie bleibt in Bewegung.