Der Schleiertanz – Romantik, Brauchtum und ein Hauch von Augenzwinkern

Spät am Abend, wenn die Feier in vollem Gange ist und die Stimmung ihren Höhepunkt erreicht, kommt er manchmal: der Schleiertanz. Für das Brautpaar ist er oft ein besonders emotionaler Moment – nach vielen Programmpunkten stehen sie noch einmal gemeinsam im Mittelpunkt, umgeben von den Blicken ihrer Gäste und der Magie dieses Rituals. Vier Gäste halten einen Schleier aus Tüll hoch, das Brautpaar tritt darunter und beginnt zu tanzen. Musik erklingt, die Gäste schauen gespannt zu – und je nach Tradition entwickelt sich der Tanz auf ganz unterschiedliche Weise.


Vorbereitung ist alles

Damit der Schleiertanz gelingt, sollte rechtzeitig ein Schleier organisiert werden. Fast nie handelt es sich dabei um den Originalschleier der Braut, sondern um ein Stück Tüll, das eigens für diesen Zweck vorgesehen ist. Häufig übernehmen Trauzeugen oder die Brautmutter diese Aufgabe. Praktisch ist es, den Schleier schon vorher beim DJ zu deponieren, damit er zum passenden Zeitpunkt griffbereit ist.


Symbolik des Schleiers

Traditionell wird der Brautschleier vor Mitternacht abgelegt – ein symbolträchtiger Moment, denn mit dem Beginn des neuen Tages wird aus der Braut die Ehefrau. Der Schleiertanz findet daher meist am Hochzeitstag selbst oder kurz vor Mitternacht statt. Auf diese Weise wird die letzte Phase des Brautseins noch einmal feierlich hervorgehoben und in einem besonderen Ritual gewürdigt.


Wusstet ihr, dass es zwei Varianten gibt?

Viele Brautpaare kennen nur eine Form des Schleiertanzes und sind überrascht, wenn sie erfahren, dass es auch eine andere gibt. Spannend ist: Es geht dabei nicht um große Regionen wie Nord- oder Süddeutschland – oft unterscheiden sich die Traditionen schon von Ort zu Ort, manchmal gerade einmal 20 oder 30 Kilometer voneinander entfernt. Damit keine Missverständnisse entstehen, lohnt es sich also, genau hinzuschauen. Kommen Gäste aus verschiedenen Gegenden zusammen, ist es umso wichtiger, vorher klarzustellen, welche Variante gewählt wird.

  • Variante 1 – Der ruhige Tanz: In manchen Orten wirft das Publikum Kleingeld in den Schleier. Dieses Geld ist als Unterstützung für die Flitterwochen gedacht, während das Brautpaar allein unter dem Schleier tanzt. Für die Gäste ist dies ein romantischer Moment voller Intimität.
  • Variante 2 – Das Ablösen: In anderen Orten wirft man ebenfalls Geld in den Schleier – doch als Eintritt, um kurz mit der Braut oder dem Bräutigam zu tanzen. Die Tanzpartner wechseln ständig, was für Lebendigkeit und heitere Stimmung sorgt.

Absprache ist entscheidend: Klärt vorher, ob ruhig getanzt oder abgelöst wird. So verhindert ihr Unklarheiten. Tipp: Diese Erklärung kann auch charmant der DJ in seiner Anmoderation übernehmen, sodass alle Gäste sofort wissen, welche Tradition an diesem Abend gilt.


Rituale nach dem Tanz

Wenn der Tanz endet, wird zunächst das Geld gesichert – idealerweise in einer kleinen Schatulle oder Schatztruhe, die das Paar symbolisch mit auf die Hochzeitsreise nimmt. Anschließend folgt oft ein weiterer Brauch: Die Gäste ziehen am Schleier, um ein Stück davon zu ergattern. Symbolisch bedeutet jedes Stück ein kleines Stück vom Glück des Brautpaars. Mit einem Augenzwinkern heißt es manchmal: „Wer das größte Stück erwischt, darf den Kinderwagen bezahlen.“


Musikalische Gestaltung

  • Für die Ablöse-Variante: Besonders gut passt der Pur Hitmix in der normalen Version (ca. 3,5 Minuten). Ein Lied, das fast jeder kennt, bei dem alle mitsingen und das durch seine Dynamik den ständigen Partnerwechsel perfekt unterstützt.
  • Für die romantische Variante: Ein Walzer oder ein Lieblingslied des Brautpaars verleiht dem Moment eine festliche Note und rückt die beiden als Paar in den Mittelpunkt.

Meine Rolle als DJ

Als DJ habe ich beim Schleiertanz mehrere Aufgaben: Ich sorge dafür, dass der Schleier rechtzeitig bereitliegt, moderiere den Einstieg charmant an und erkläre den Gästen die gewählte Variante – ob ruhiger Tanz oder Ablösen. So wissen alle sofort, was sie erwartet, und mögliche Missverständnisse werden vermieden. Gleichzeitig wähle ich die passende Musik, die die gewünschte Atmosphäre unterstützt – ob romantisch und feierlich oder lebhaft und schwungvoll. Während des Tanzes behalte ich den Ablauf im Blick, achte auf die Länge der Musik und setze die passenden Akzente. Auf diese Weise wird der Schleiertanz zu einem harmonischen und emotionalen Höhepunkt des Abends.


Fazit

Der Schleiertanz lebt von seiner besonderen Mischung aus Tradition, Romantik und Geselligkeit. Mit guter Vorbereitung, klarer Absprache und der passenden Musik wird er zu einem Höhepunkt des Abends, der Gäste wie Brautpaar gleichermaßen begeistert. Ob ruhig und intim oder lebhaft und voller Ablösungen – der Schleiertanz bleibt ein unvergesslicher Moment voller Emotionen und einem Hauch von Augenzwinkern.


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