Der Brautstrauß – Tradition, Emotion und moderne Varianten
Ein besonderer Moment auf jeder Hochzeit: Die Braut hält ihren Strauß fest umschlossen, alle Blicke sind auf sie gerichtet. Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht, in der Luft liegt spürbare Spannung – gleich entscheidet sich, wer das Glück symbolisch weitertragen darf. Für das Brautpaar ist es ein Augenblick voller Tradition, Freude und Leichtigkeit, für die Gäste ein Moment des Mitfieberns. Begleitet von Musik, Ansage und Applaus wird der Brautstraußwurf zu einem Höhepunkt des Abends.
Ursprung des Brauchs
Der Brautstrauß ist weit mehr als ein schönes Accessoire. Seit Jahrhunderten gilt er als Symbol für Liebe, Fruchtbarkeit und Glück. Der Glaube: Wer den Strauß fängt, wird die nächste Hochzeit feiern. Traditionell war es die Aufgabe des Bräutigams, den Strauß zu besorgen – oft mit Unterstützung der Trauzeugin. Auch heute sehen viele Paare darin einen besonderen Gedanken: Der Strauß schmückt nicht nur die Braut, sondern hat am Abend noch eine symbolische Rolle.
Varianten des Brautstraußwerfens
- Klassisch: Die Braut stellt sich mit dem Rücken zu unverheirateten Frauen und wirft den Strauß über die Schulter. Diese Variante ist ideal, wenn genügend Teilnehmerinnen da sind und die Stimmung eher traditionell gewünscht ist.
- Modern: Teilnehmen darf jeder, der Lust hat – unabhängig von Geschlecht oder Familienstand. Das Prinzip der Freiwilligkeit sorgt für Lockerheit und passt gut zu gemischten Gästegruppen.
- Humorvoll: Auch der Bräutigam wirft etwas. Vom Handschuh bis zur Mettwurst habe ich schon vieles erlebt. Diese Variante sorgt für Lacher und lockert die Stimmung, besonders in geselligen Runden.
- Kreativ: Statt eines großen Straußes können mehrere kleine Sträuße geworfen werden. So teilen mehrere Gäste das Glück – perfekt, wenn viele mitmachen möchten.
- Kuschelig: Die Braut wirft ein Stofftier – meist einen kleinen Vogelstrauß im Hochzeitsgewand. Eine charmante Alternative, die auch für Gäste funktioniert, die keinen Blumenstrauß möchten.
- Kuschelig mit Extra: Das Stofftier sitzt in einem kleinen Käfig, und die Gäste erhalten Schlüssel. Nur einer passt – Spannung und Spaß sind garantiert.
- Mit Bändern (Variante 1): Viele Bänder sind am Strauß befestigt. Die Braut schneidet nach und nach eines ab, während die Teilnehmerinnen um sie herumgehen. Am Ende bleibt nur die Gewinnerin übrig.
- Mit Bändern (Variante 2): Die Braut hält mehrere Bänder in der Hand, aber nur eines ist tatsächlich am Strauß befestigt. Beim Loslassen zeigt sich, wer das Glücksband erwischt hat.
Wichtige Hinweise
- Niemand sollte gezwungen werden, teilzunehmen. Aufrufe nach dem Motto „Alle Unverheirateten nach vorne!“ können schnell unangenehm wirken. Besser ist es, den Moment locker einzuleiten und allen die Chance zu geben, freiwillig mitzumachen.
- Wenn nur wenige Teilnehmer*innen da sind, kann der Brauch leicht ins Gegenteil kippen. Hier lohnt es sich, vorher zu überlegen, ob die klassische Variante passt oder ob eine moderne Alternative besser ist.
- Praktische Alternativen: Statt eines Wurfs kann die Braut den Strauß auch symbolisch überreichen, z. B. an ein befreundetes Paar oder an jemanden, der sich besonders um das Brautpaar verdient gemacht hat. Auch mehrere kleine Sträuße oder Blumen können eine Lösung sein, wenn die Gruppe sehr klein ist.
Gestaltung des Moments
Als DJ begleite ich den Brautstraußwurf mit Musik und Ansage. Klassiker sind „Single Ladies“ von Beyoncé oder „Gimme! Gimme! Gimme!“ von ABBA. Die Braut steht mit dem Rücken zu den Gästen, die Spannung steigt, die Musik läuft – und im Moment des Wurfs stoppt sie. Jubel und Applaus folgen, wenn der Strauß gefangen ist.
Eine besonders schöne Variante: Fängt jemand den Strauß, der bereits in einer Partnerschaft ist, tanzt dieses Paar zusammen mit dem Brautpaar einen kleinen Ehrentanz. Ein Disco-Fox eignet sich perfekt, um den Glücksmoment zu feiern und die Gäste daran teilhaben zu lassen.
Meine Rolle als DJ
- Dramaturgie: Ich kündige den Moment an, animiere die Gäste und baue Spannung auf.
- Musik: Ich wähle passende Songs und stoppe sie im entscheidenden Augenblick.
- Flexibilität: Wenn sich nur wenige Gäste trauen, sorge ich mit Humor und alternativen Ideen dafür, dass der Moment dennoch gelingt.
- Individuelle Wünsche: Vorab bespreche ich mit dem Brautpaar, welche Musik passt und welche Variante sie bevorzugen.
Beispiele aus der Praxis
- Bei einer Feier in Aurich warf die Braut mehrere kleine Sträuße – drei Gäste freuten sich, und die Tanzfläche füllte sich sofort danach.
- In Zetel warf der Bräutigam eine Mettwurst. Die Herren stürzten sich begeistert darauf, Gelächter und Applaus waren garantiert.
- In Wilhelmshaven entstand ein romantischer Moment, als die Gewinnerin des Brautstraußes spontan mit ihrem Partner einen Ehrentanz eröffnete.
👉 Ob klassisch, modern oder humorvoll: Der Brautstraußwurf verbindet Tradition und Spaß. Mit der richtigen Musik, einer lockeren Moderation und einem Gespür für die Gäste wird er zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle.